Langhobelmaschine Marke »Thomas Shanks & Co. Johnstone near Glasgow« um 1900

Maschinen dieser Art erzeugen flachgehobelte Flächen durch Hobelmeißel oder auch durch das Verwenden von Leitlinealen und Unterlegkeilen leichte Halbrund- bzw. Keilprofile. Zur wirtschaftlichen Ausnutzung der Kapazität solcher Maschinen handelt es sich in der Regel jedoch immer um Werkstücke, die eine gewisse Mindestgröße nicht unterschreiten sollten und ausgangsmäßig eher plattenförmig oder klotzförmig sind. So weist bereits der die Werkstücke aufnehmende Maschinentisch eine Größe von 2,1o m x 0,80 m auf. Die zu bearbeitenden Teile werden auf dem Maschinentisch mithilfe von Spannschrauben oder Schraubstockelementen befestigt und mit dem kompletten Tisch, welcher auf Gleitbahnen beweglich ist, unter dem Werkzeughalter vorbeigeführt, der dabei die Bearbeitung übernimmt und an einem portalartigen Gehäuse befestigt ist. Die Kraftübertragung wird über ein System von gegenläufigen Riemenscheiben bewerkstelligt, die von einem über sie hinweg gleitenden Flachriemen umgelenkt werden. Der Umlenkweg ist einstellbar durch einen Riemenrücker, der vom Maschinentisch aus eingerückt wird und dessen Weg dort mit Einstellklötzen an einer seitlichen Schiene regulierbar ist. Somit lässt sich die Länge des Tischverfahrweges einstellen. Zusätzlich dazu weist diese Maschine ein zwischengeschaltetes Zahnradgetriebe auf, wodurch man die Schnelligkeit des Rücklaufes des Tisches erhöht hat (Leergang), im Vergleich zu einer langsameren Geschwindigkeit des Vorlaufes (Arbeitsgang).

Als kurioses Detail ist anzumerken, dass der heutige Zahnradgetriebekastendeckel an seiner Seite ein Schlüsselloch besitzt. Somit handelt es sich hierbei um eine Zweitverwendung einer ehemaligen Stahlschranktür, die auf den Getriebekasten eingepasst wurde. Bei dem Getriebe zur Erhöhung der Rücklaufgeschwindigkeit des Tisches muss es sich jedoch um Originalelemente handeln, da in ihm Zollgewindeschrauben britischer Herkunft verbaut sind.

Auf dieser Maschine wurden in leichter Keilneigung besonders viele Großplatten abgehobelt, die als Rüttelplatten auf Kohlenrutschen bzw. Förderbändern eine wichtige Funktion beim Kohlentransport hatten. Zu diesem Zweck ist sie aufgrund ihrer Größe in der gleichen Flucht angeordnet wie das Bohrwerk und ihre kleinere Schwestermaschine, alle drei bestückbar durch den bereits erwähnten Werkstattkran. Die Maschine weist im Gehäuse ihres Portaldurchganges gotische Schmuckformen auf, welche an Kirchenfenster erinnern und stilistisch nur bis zum Ersten Weltkrieg verwendet wurden. Als Alter ist somit um 1900 anzugeben.