Elektroschweißgerät Marke »Himmelwerk AG, Tübingen« Modell »SMD 3o1 f« Baujahr 1941

Die noch vorhandene Bedienungsanleitung dieses Gerätes erläutert alle möglichen Nutzungsumstände und erwähnt damalige Nutzungsempfehlungen bzw. -vorschriften. Vieles davon erscheint heute sehr kurios, war in früheren Zeiten jedoch Standard. 

So ist es bei diesem Gerät möglich, nach Abnahme eines Teiles der Verkleidung und dem dadurch erfolgten Freilegen eines Flachriemenanschlusses, eine beliebige Drehquelle zu seinem Betrieb anzuschließen. Das Schweißgerät stammt aus einer Zeit, in der es nicht selbstverständlich war, auf einer Baustelle Starkstrom zu besitzen, weswegen das Gerät einen eigenen Generator besitzt (ähnlich eines Fahrraddynamos). Das macht es über den erwähnten Riemenanschluss möglich, dass dieses Gerät z.B. durch einen Traktor angetrieben werden kann und man dann damit schweißen könnte.

Außerdem wird in der Bedienungsanleitung gezeigt, dass man drei bis vier identische Exemplare dieses Schweißgerätetyps in Reihe anschließen konnte, um dadurch die Betriebsleistung zu erhöhen. Dies wäre der umgekehrte Baustellensonderfall gewesen, wenn ein genügend starker Stromanschluss vorhanden war, es sogar vier identische Baustellenschweißgeräte gab, ein einzelnes davon jedoch zu leistungsschwach für die geforderten Schweißarbeiten gewesen wäre. 

Auch die sehr kurios anmutende Tatsache, dass das Schweißgerät über ein an ihm angeschlossenes Flacheisen direkt mit dem Schweißtisch verbunden ist, war eine Arbeitsempfehlung der originalen Bedienungsanleitung. So hat man auf dem Schweißtisch immer sofortigen Schweißkontakt. Man legt das Werkstück einfach auf und kann direkt mit den Arbeiten beginnen. Zeitraubendes, einzelnes Anklemmen einzelner Werkstückteile zum Schließen des Schweißkontaktes entfallen hierbei,

Das hier vorhandene Elektroschweißgerät wurde im Jahre 1942 über die Saarländische Industriegas GmbH für 1.650 RM als Neuerwerbung angeschafft.

 

1879 gründet der Tübinger Mechanikermeister Gottlob Himmel ein »mechanisches und optisches Geschäft«. 

Bis 1929 waren 10.000 Elektromotoren produziert und ab 195o werden Hochfrequenz-Generatoren hergestellt. Im Jahre 2o1o feiert man 60-jähriges Produktionsjubiläum von Himmel-Induktionserwärmungsanlagen.