Maschinenbügelsäge Marke »National« ca. 1870

Die wahrscheinlich älteste Maschine der gesamten Anlage, eine Maschinenbügelsäge der Marke »National«, wird von Maschinenbauexperten auf ca. 1870 geschätzt. Im Erdgeschoss wurden ständig zu schneidende Verbrauchsmaterialien gelagert, für die dann in den 1950er-Jahren die neue Maschinenbügelsäge »Kasto« angeschafft wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde die alte Maschinenbügelsäge »National« zum Glück nicht etwa ausgemustert, sondern in den zweiten Stock verbracht, da man dort selten verwendetes Sondermaterial, bisher ohne dortige Sägegelegenheit, verwahrt hatte. Dort wurde die National dann weiterhin betriebsbereit gehalten, da man sich nun den Luxus gönnen wollte, wenn einmal ein Stück eines selten benötigten Vorratsmaterials gebraucht wurde, deswegen dann nicht die gesamte Materialstange, im schlimmsten Fall ab Eisenwerk sechs Meter lang, nach unten zur einzigen Säge bringen zu müssen. 

Interessantes Detail der »National« ist, dass sie über kein konstruktives Element verfügt, mit dem »von innen heraus« Druck auf das abzusägende Werkstück ausgeübt wird, um den Sägevorgang zu beschleunigen, so wie das bei heutigen Maschinenbügelsägekonstruktionen Standard ist. Stattdessen verfügt sie noch über ein Verschiebegewicht, welches einfach oberhalb des Sägeblattes verschiebbar angeordnet ist und dadurch Sägedruck aufbaut. Leider konnten bisher keinerlei Informationen zu einem historischen Maschinenproduzenten des Namens »National« gefunden werden. Die Marke scheint es schon sehr lange nicht mehr zu geben. 

Es besteht Verwechslungsgefahr mit historischen Fahrradproduzenten, Ladenkassenproduzenten und sonstigen historischen Firmen gleichen Namens, die jedoch zu keinem Zeitpunkt Maschinenproduzenten waren. Man kann jedoch von einer deutschen Marke ausgehen, da an der Säge deutsche Bezeichnungen zu finden sind, zusätzlich zu einer Gebrüder Madert Händlerplakette.

Ursprünglich für Transmission gebaut, wurde auch diese Maschine nach dem Ersten Weltkrieg mit eigenem Motor versehen, montiert auf einem seitlich an ihr angeschraubten Hilfsrahmen. Auch ist erwähnenswert, dass der Bügel, welcher das Sägeblatt hält, offensichtlich einmal komplett abgebrochen war, und wieder angeschweißt wurde. Nähere Hintergründe dazu sind ebenfalls unbekannt.